Trotz Problemen in Hongkong: Burberry steigert Halbjahresumsatz und Gewinn

Das britische Modehaus Burberry Plc. hat im ersten Halbjahr 2019/20
weitere Fortschritte auf seinem Reformkurs gemacht. Umsatz und Gewinn seien
im Zeitraum von April bis September gesteigert worden, verkündete das
Unternehmen am Donnerstag in einem Zwischenbericht. Die anhaltenden Unruhen
in Hongkong, einem wichtigen Markt des Traditionslabels, belasteten
allerdings zuletzt die Entwicklung.

In den sechs Monaten vor dem 28. September belief sich der Konzernumsatz
von Burberry auf 1,28 Milliarden Britische Pfund (1,50 Milliarden Euro).
Damit übertraf er das entsprechende Vorjahresniveau um fünf Prozent.
Bereinigt um Wechselkursveränderungen stiegen die Erlöse um drei
Prozent.

Wachstumsmotor war der eigene Einzelhandel, dessen Umsatz um sechs
Prozent (währungsbereinigt +4 Prozent) auf 1,00 Milliarden Britische Pfund
zulegte. Auf vergleichbarer Fläche stiegen die Retail-Erlöse um vier
Prozent. In Asien war die Entwicklung uneinheitlich: Während auf dem
chinesischen Festland, in Südkorea und Japan solide Zuwächse erzielt
wurden, gingen die Einzelhandelsumsätze in Hongkong aufgrund der
andauernden Unruhen um einen zweistelligen Prozentsatz zurück. In Europa
und Amerika verzeichnete Burberry einstellige Steigerungsraten.

Der Nettogewinn wuchs um 14 Prozent

Der Umsatz im Großhandelsgeschäft erreichte mit 253 Millionen Britischen
Pfund in etwa das Vorjahresniveau. Währungsbereinigt ging er um zwei
Prozent zurück. Dabei machte sich die strategische Entscheidung bemerkbar,
sich von Handelspartnern zu trennen, die nicht im Luxussegment angesiedelt
sind. Zweistellige Zuwächse im Geschäft mit den verbliebenen Partnern
konnten die Folgen dieser Maßnahme nicht ganz ausgleichen. Die
Lizenzeinnahmen stiegen um sechs Prozent (währungsbereinigt +4 Prozent) auf
24 Millionen Britische Pfund.

Weil der Konzern im Zuge seines Umbauprogramms die Betriebskostenquote
senken konnte, wuchs der operative Gewinn überproportional zum Umsatz: Er
stieg um 17 Prozent auf 202 Millionen Britische Pfund. Bereinigt um Sonder-
und Währungseffekte sowie die Folgen der Umstellung auf den
Rechnungslegungsstandard IFRS 16 ging er allerdings um vier Prozent zurück.
Der ausgewiesene Nettogewinn belief sich auf 150 Millionen Britische Pfund
(175 Millionen Euro) und lag damit um 14 Prozent über dem entsprechenden
Vorjahresniveau.

CEO Gobbetti sieht das Unternehmen bei seiner Neuausrichtung „auf Kurs

„Wir sind mit unseren Resultaten in der ersten Jahreshälfte zufrieden
und liegen bei der Umsetzung der ersten Phase unserer Strategie auf Kurs“,
erklärte CEO Marco Gobbetti in einer Mitteilung. Vor allem die neuen
Kollektionen des Anfang 2018 verpflichteten Chefdesigners Riccardo Tisci
seien bei den Kunden gut angekommen. Sie hätten „starke zweistellige
Umsatzzuwächse“ erzielt, so Gobbetti. Nach Angaben des Unternehmens machen
die neuen Entwürfe, mit denen Burberry sein Markenimage neu ausrichten
will, inzwischen etwa siebzig Prozent des Sortiments in den eigenen
Boutiquen aus.

Insgesamt entsprachen die Zahlen in den ersten sechs Monaten den
Erwartungen des Modehauses. „Wir haben trotz des Rückgangs in Hongkong
Resultate im Rahmen unserer Prognosen erreicht und bestätigen daher unsere
Aussichten für das Gesamtjahr 2019/20“, erklärte Gobbetti. So rechnet das
Unternehmen weiterhin mit einem im Vergleich zum Vorjahr „weitgehend
stabilen“ Umsatz. Auch die um Sondereffekte, Wechselkursveränderungen und
die Folgen der Umstellung auf IFRS 16 bereinigte operative Marge soll in
etwa das Niveau des Vorjahres erreichen.

Foto: Burberry Facebook-Page

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